Das Unwort des Jahres 2010 heisst „alternativlos“.
Eine Jury unter Leitung des Germanisten Horst Dieter Schlosser wählte den Begriff aus 1.120 Vorschlägen aus, die der emeritierte Professor am Dienstag in Frankfurt am Main bekanntgab. «Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe», sagte Schlosser. «Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken.» Das Wort habe zunächst Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Begründung der Griechenlandhilfe gebraucht.

Zuvor war bereits im Dezember «Wutbürger» von der Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden als Wort des Jahres 2010 bestimmt worden.