Nach dem Gefängnis-Aufstand in England hat die britische Regierung ein hartes Vorgehen gegen die beteiligten Häftlinge angekündigt.Sechs Rädelsführer seien identifiziert worden, sagte Mark Freeman vom Verband der Vollzugsbeamten am Samstag. Die Insassen hatten Feuer gelegt und Scheiben eingeworfen, sechs Gebäude brannten aus. Der für Gefängnisse zuständige Staatssekretär Crispin Blunt sagte, 150 Häftlinge seien nach dem Aufstand in Gewahrsam genommen worden, weil sie mitgemacht hätten oder ihre Unterbringung beschädigt worden sei.

In dem Gefängnis sind bis zu 500 Häftlinge untergebracht, die eine Reststrafe von unter zwei Jahren verbüssen. Sie geniessen dort relativ viele Freiheiten und sollen auf die Rückkehr in die Gesellschaft vorbereitet werden.

«Es handelt sich um ein extrem ungewöhnliches Ereignis in einer offenen Vollzugsanstalt, weil die Häftlinge viel zu verlieren haben», sagte Blunt der BBC. «Und sie werden es verlieren, soweit wie mein Einfluss reicht.» Alle Häftlinge, die Zeuge der Auseinandersetzungen geworden seien, ohne sich zu beteiligen, müssten bei der Aufklärung mitarbeiten.

Auslöser für den Aufstand war der Widerstand einiger Insassen gegen Alkoholkontrollen. Zuvor waren grössere Mengen alkoholischer Getränke gefunden worden, wie ein Mitglied des Verbands der Vollzugsbeamten erklärte.

Gegen Mitternacht hätten dann etwa 40 Häftlinge rebelliert, manche von ihnen hätten Sturmhauben getragen, um nicht erkannt zu werden.