I need a dollar“: Wer den Hit von Aloe Blacc legal auf den MP3-Player downloaden will, braucht allerdings Euro und zwar je nach Musikportal zwischen stolzen 1,79 Euro oder schlappen 0,69 Euro.

Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW bei acht bekannten Anbietern. Die Preise für MP3-Musik schwanken heftig.

Der Blick der Konsumentenschützer war dabei auf die Top-10 gerichtet. Die kosteten als Single-Gesamtpaket bei Medion und Saturn jeweils 9,99 Euro – günstiger war kein Konkurrent. Dicht dahinter: Amazon (10,66 Euro) und der T-Online-Dienst Musicload (10,80 Euro). Media-Markt und Apple’s iTunes-Store bildeten mit 12,90 Euro das preisliche Mittelfeld. Wer beim US-Unternehmen Apple MP3 kaufen will, muss zunächst das Programm iTunes herunterladen und installieren. Es sei denn, er benutzt einen Apple-Computer, dort ist iTunes bereits vorinstalliert. Noch drei Euro mehr kosteten die zehn angesagtesten Lieder bei Weltbild (15,90 Euro). Top-Schlusslicht AOL meinte gar, mit 17,60 Euro richtig zu liegen.

Top-Ten-Alben: Preise weichen ab
Etwas anders sah die Situation fürs Portemnonnaie aus, wenn gleich komplette Alben gesaugt wurden. Wer das für die Album-Top-10 machte, stellte fest, dass das preislich dichte Single-Spitzenquartett nun die Plätze tauschte: Aus 3 und 4 wurden 1 und 2. Dabei trennten gerade mal sechs Cent Amazon (94,44 Euro) und Musicload (94,50 Euro). Bronze holte sich Saturn (96,50 Euro) vor Medion (97,40 Euro). Knapp die 100-Euro-Marke rissen dagegen Apple und Media-Markt. Wieder im eigenen Preis-Segment spielten Weltbild mit knapp 110 Euro und AOL gut 120 Euro die Musikdateien auf. Ihr Manko: Allzu viele Alben wurden für rund 12 Euro offeriert.

Immer noch Songs mit „DRM“
Übrigens: Bei ihrem Check der Musik-Portale traf die Verbraucherzentrale NRW auch auf Merkwürdigkeiten abseits des Testfeldes. So entdeckten die Verbraucherschützer nicht nur Top-10-Songs, die bis zu 1,99 Euro kosten sollten, sondern auch Einschränkungen bei der Kopier-Erlaubnis. Denn immer noch wird Musik zuweilen nicht im freien MP3-, sondern im rechtlich eingeschränkten WMA-Format angeboten. Ein Lied kann beispielsweise so nur zehnmal auf CD gebrannt und 25mal auf dem Computer kopiert werden.

Vorsicht bei Angeboten fürs Handy!
Vorsicht ist geboten, wenn Portale Musik ausschließlich fürs Handy anbieten. Die Bezahlung ist dann bisweilen nur per Handyrechnung oder Gutscheincode möglich. „Netzbetreiber-Transaktionsgebühren“ können den Kaufpreis zusätzlich erhöhen. Nicht gerade einfach zu finden ist der Kauf von Songs wiederum beim Klingelton-Anbieter Jamba. Wer den „Einzelkauf“-Link nicht aufspürt, landet schnell in einem Abo und muss 4,99 Euro pro Woche für „6 Gutscheine für Songs und Musikvideos“ berappen.

Quelle:VBZ NRW