Unkommentiert wollen wir heute eine Mailzuschrift eines Betroffenen hier veröffentlichen, haben die Namen aber abgekürzt um hier Niemaden zunächst einmal an den Pranger zu stellen.
Guten Tag.

Ich möchte nachweisen, dass das Vorgehen der FZN systematisch ist – habe in dieser Sache auch einen weiteren Mitbetroffenen gefunden und benötige weitere Zeugen oder Informationen. Die für mich beworbene Wohnung steht in Hof (http://www.stadt-hof.de/hof/hof_deu/index.php)- irgendwo in Deutschland.

Umworben worden bin ich von Herr W., angeblich neuer NL-Leiter der FZN Düsseldorf. Die telefonische Kaltaquise führte er durch, er rief mich auf der Arbeit an und stellte sich als „Wirtschaftszentrum Düsseldorf“ vor mit dem Kerngeschäft, Konzepte zur Steuerersparnis zu unterbreiten. Keine Ahnung, wie die an die Telefonnummer gekommen sind. Die beiden Gespräche in Düsseldorf führte bei mir ein Herr Di. – ein alter Hase, der genau weiß wo die Grenze zum Illegalen liegt. Herr W. saß immer recht unbeteiligt, womöglich als Zeuge, dabei.

Mir ist im Vorhinein kein kommentierter Kaufvertrag übergeben worden. Lediglich auf einer CD neben eingescannten FZN-Werbebroschüren befanden sich Kaufvertragsvorlagen von ETWs – u. a. auch in Leipzig, welches mir zuhause am Ende eines 1. Gesprächs übergeben worden ist. Es ging der FZN darum, Vertrauen aufzubauen und generell um meine Absicherung im Alter, Ziele, usw.

Das 2. Gespräch führte ich in Büroräumen der FZN in Düsseldorf. Hier ist mir eine BU und eine Basisrente angepriesen worden und es kam direkt zum Abschluss.
Eingeleitet wurde das 3. Gespräch, wo es um einen Sanierungsvertrags einer Immobilie gehen sollte vor dem Hintergrund „Steuerersparniss“ – nicht wissend, um was es wirklich gehen würde (O-Ton: „Lassen Sie sich überraschen!“).
Den Inhalt der CD hatte ich bis dahin nicht eingesehen (was ich auch kommuniziert habe).

Der Notartermin fand am selben Tag statt – den Kaufvertrag unterschrieb Herr W. in Vertretung für den Bauträger. Eine Vollmacht dafür, dass er unterschriftsberechtigt ist, wurde nachgereicht. Eine Finanzierung steht nicht und stand erst recht nicht zum Zeitpunkt des Termins in Düsseldorf.

Mir ist meine Liquidität versichert worden und auch die Richtigkeit einer schnellen Entscheidung. Wegen den Umständen des Zustandekommens klagte ich keine 2 Wochen später auf Unwirksamkeit.

Nun klagt der Bauträger auf Erfüllung des Vertrags und es kommt zum Prozess im April.
Ich habe den Eindruck, dass der Bauträger im Bilde ist, wie die Vermittlung der Objekte verläuft, aber nicht sonderlich interessiert ist.

Das bis hierhin.

MfG

Original der Mail liegt der Redaktion natürlich vor, vielleicht meldet sich das FZN ja mal bei usn oder beim Kunden direkt und klärt den Vorgang „auf dem kleinen Dienstweg“

2 Kommentare

  1. Abgesehen davon, dass mir der Vorgang bekannt vorkommt und in der Sache zahlreiche Unrichtigkeiten enthält, zeigt er doch deutlich: Hier führt jemand drei (!) Gespräche mit einem Vertrieb, schliesst auch einen Vertrag ab, erhält Informationen, die er aber nach eigenem Bekunden nicht mal anschaut, kauft dann notariell (mit Verlesen, Belehrung, Fragerecht und so weiter) eine Immobilie – und jetzt bereut er das! Nachdem ihm „seine Liquidität versichert“ wurde, als ob er die nicht selbst am besten kennt.Erwachsen und volljährig und geschäftsfähig scheint er zu sein.
    Da hält sich, mit Verlaub, das Mitleid in Grenzen.
    Ofer?

  2. Bericht über FZN in den Nordbayerischen Nachrichen vom 15.12.2011:
    http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/finanzdienstleister-verschwieg-risiken-bei-immobilienkauf-1.1728877

    Finanzdienstleister verschwieg Risiken bei Immobilienkauf
    Ein „anrüchiger“ Deal?

    Junger Elektriker war Ruckzuck Besitzer einer Wohnung in Leipzig – 15.12. 10:00 Uhr

    Nürnberg – Ein regionaler Finanzdienstleister greift zu fragwürdigen Methoden, um Immobilien in Ostdeutschland zu verkaufen. Bei der Beratung werden Risiken verschwiegen. Kunden sollen nach dem Gespräch sofort zum Notar chauffiert worden sein, damit sie es sich nicht anders überlegen konnten.
    Leerstehende Wohnungen in Dresden: Finanzmakler preisen Immobilien in Ostdeutschland als Kapitalanlage an. Wer nicht aufpasst, erwirbt eine Wohnung, auf der er sitzenbleibt.
    Leerstehende Wohnungen in Dresden: Finanzmakler preisen Immobilien in Ostdeutschland als Kapitalanlage an. Wer nicht aufpasst, erwirbt eine Wohnung, auf der er sitzenbleibt.
    Foto: dpa

    Klaus Müller (Name geändert) ist Single. Der 26-Jährige arbeitet als Elektriker und hat um die 2000 Euro im Monat zur Verfügung. Als ihn der Berater eines Finanzdienstleisters aus der Region auf die Idee brachte, Geld in eine Immobilie zu investieren und dadurch Steuern zu sparen, erschien ihm das verlockend.

    Tatsächlich hätte ihn die Immobilie fast in den Ruin getrieben. Müllers Anwalt Erik Besold (Fries Rechtsanwälte) hält das Vorgehen der Finanz-GmbH für „anrüchig. Das hat mit Seriosität nichts zu tun.“
    Schmackhaft gemacht

    In einem persönlichen, gut zweistündigen Gespräch in der Nürnberger Niederlassung der GmbH sei dem 26-Jährigen von zwei Beratern eine Wohnung in Leipzig schmackhaft gemacht worden, sagt Rechtsanwalt Besold. Ein Dresdner Bauträger, für den der Finanzdienstleister als Vermittler auftrat, bot die Wohnung zum Verkauf an. Die Vermögensberater lobten den Immobilienstandort Leipzig in den höchsten Tönen und legten Müller eine zum damaligen Zeitpunkt vermietete Drei-Zimmer-Wohnung für 97200 Euro ans Herz.

    Ohne konkrete Beschreibung der Wohnung oder Vorlage des Mietvertrags hätten sie dem Elektriker vorgespiegelt, dass die Wohnung mit geringen monatlichen Eigenleistungen und ohne Eigenkapital nach zehn Jahren voll finanziert sei, sagt Besold, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
    Zum Notar chauffiert

    Nach einer guten Stunde seien die Herren nervös geworden, „man drängte sichtlich zum Aufbruch“, heißt es in einem Schriftsatz der Kanzlei Fries, die gegen den Kaufvertrag vorging und den Bauträger verklagte. Im Anschluss an das Gespräch wurde Müller von einem der Berater in dessen Pkw zu einem Schwabacher Notar gefahren. Der Berater wollte sofort Nägel mit Köpfen machen. Der Termin war offenbar ohne Müllers Wissen bereits vorher vereinbart worden. Wenig später war Müller Eigentümer einer Wohnung in Leipzig.

    Eigentlich hätten bei dem 26-Jährigen alle Alarmglocken schrillen müssen. „Aber er war von der Situation regelrecht gefangen genommen“, schildert sein Anwalt. Außerdem vertraute Müller der Finanz-GmbH. Er hatte bereits Versicherungen dort abgeschlossen. Im Nachhinein fühlte sich der Elektriker überrumpelt. Laut Besold wusste sein Mandant zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Kaufvertrags nicht einmal, dass er ein Darlehen aufnehmen muss, um die Wohnung bezahlen zu können. „Die Berechnung für die Finanzierung baute auf falschen Prognosen auf. Die war geschönt und absolut unrealistisch“, sagt Besold.
    Gericht: Fehlerhafte Beratung

    Klaus Müller wurde erst im Nachhinein klar, worauf er sich eingelassen hatte. Der eine oder andere Fallstrick war ihm verschwiegen worden. Dass er schlecht beraten wurde, hat der 26-Jährige mittlerweile schriftlich.

    Das Oberlandesgericht Dresden lässt in seinem Urteil gegen den Dresdner Bauträger, der die Vertragsverhandlungen der hiesigen Finanz-GmbH ganz überlassen hatte, keinen Zweifel daran aufkommen, was es von der Arbeit der Vermögensberater hält: „Die Beratung (…) war fehlerhaft.“ Dem Kläger wurden „wesentliche Risiken des Immobilienerwerbs verschwiegen“. Die Berater hätten Klaus Müller zumindest auf möglichen Mietausfall hinweisen müssen. „Wie allgemein bekannt, steht in Leipzig (…) noch immer eine hohe Zahl von Wohnungen leer“, heißt es in dem rechtskräftigen Urteil des Zivilsenats. Die Richter befanden, dass der Kläger verlangen kann, so gestellt zu werden, als hätte er vom Vertragsschluss abgesehen. Im Klartext: Er hat Anspruch darauf, dass der Deal rückgängig gemacht wird.
    Zahlung verweigert

    Diesem Urteil gingen monatelange juristische Kämpfe voraus. Nachdem Müller die ganze Misere bewusst geworden war, verweigerte er jede Zahlung. Die Folge: Der Gerichtsvollzieher klingelte. Der 26-Jährige musste einen Offenbarungseid ablegen. Während dieser Zeit wurde Müller nach Aussage seines Anwalts von einem der Berater immer wieder mit SMS und Anrufen bombardiert. Irgendwann fand er in seinem Briefkasten ein anonymes Schreiben. Darin stand sinngemäß, dass er die Finger von Anleger-Anwälten lassen solle. Unterzeichnet war der Brief mit: „Ein Freund, der es gut mit Ihnen meint.“

    Der Finanzdienstleister widerspricht der Darstellung der Kanzlei Fries. Der Kunde habe mehr als vier Wochen vor dem Kauf der Wohnung bereits den Kaufvertrag erhalten. „Dies hat er auch mit seiner Unterschrift bestätigt“, teilt die GmbH schriftlich mit. Von einer Überrumpelung könne nicht die Rede sein. Der für den Immobilienbereich Verantwortliche sagt auf Anfrage, dass Klaus Müller eine CD mit der Immobilie bekommen habe. „Der wusste, um was es geht.“ Dass das Berechnungsbeispiel geschönt gewesen sein soll, weist er ebenfalls zurück.
    „Gewisse Verantwortung“

    Als Finanzdienstleister habe man doch „eine gewisse Verantwortung“ gegenüber seinen Kunden, fährt er fort und verweist auf „zig Empfehlungsschreiben“. Er behauptet, dass Kunden, die im Nachhinein Bauchschmerzen bekämen, „in aller Regel“ sogar aus den Verträgen entlassen würden. Weshalb Klaus Müller nicht in den Genuss dieses Privilegs kam, kann der Mitarbeiter der Finanz-GmbH „jetzt nicht so genau sagen“. Der Berater, der Klaus Müller betreute, sei nicht mehr bei der Firma. „Er hat sich beruflich verändert.“

    Ein Einzelfall? Oder eine Masche der GmbH, die für jeden Vertragsabschluss eine Provision kassiert? Die Kanzlei Fries betreut einen weiteren Mandanten, dem es ähnlich ergangen sein soll wie Klaus Müller. Im Internet warnt eine Berliner Kanzlei vor besagtem Finanzdienstleister. Auch Betroffene melden sich im Netz zu Wort.

    „Man wollte mir unbedingt eine Immobilie in Leipzig andrehen (…). Man hat sehr penetrant versucht, mir diese Immobilie schmackhaft zu machen“, schreibt „Womi“ in einem Bewertungsportal. „Als ich mitgeteilt habe, dass ich doch erst die Immobilie sehen möchte und eine klarere, detaillierte Kostenkalkulation und Darlehensinfo möchte“, sei der Berater ziemlich unfreundlich geworden und meinte, dass jetzt der Notar-Termin abgesagt werden müsse — „ohne dass ich je informiert wurde, dass ein Notar-Termin ausgemacht wurde“.

    VON SABINE STOLL – Lokales Nürnberg

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