Lebensmittel geklonter Tiere wie Fleisch oder Milch dürfen weiterhin ohne Kennzeichnung in den Einzelhandel gelangen.

Das wollen der EU-Ministerrat und die EU-Kommission, anders als das Europäische Parlament, gegen den Willen der Bürger durchsetzen. Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher in Europa lehnen aus unterschiedlichen Gründen Lebensmittel von geklonten Tieren ab. Sie wollen kein Klonfleisch auf ihrem Teller haben. Tierschutzorganisationen weisen beispielsweise auf das Leid vieler Klontiere hin. Sie sind deutlich häufiger erkrankt und sterben früher.

Mit der Entscheidung wollen die EU-Kommission und einige EU-Regierungen einem Handelsstreit mit den USA aus dem Weg gehen und nicht die Exporte der europäischen Fleischwirtschaft gefährden. In den USA ist es seit 2008 erlaubt, Fleisch oder Milch von Nachfahren geklonter Tiere ohne Kennzeichnung zu verkaufen.

Offensichtlich sind schon Lebensmittel von geklonten Tieren im Handel. Das bestätigt ein nicht öffentliches Papier der EU-Kommission für Handel, demzufolge Tiere über importiertes Zuchtmaterial aus den USA nach Europa gelangen. Das Papier wurde der Organisation Testbiotech zugespielt.

Wir setzen uns für eine umfassende Kennzeichnung aller Lebensmittel von Nachfahren geklonter Tiere ein. Die Verbraucher haben laut EU-Vertrag ein Recht auf vollständige und umfassende Information, um die Wahlfreiheit an der Ladentheke zu gewährleisten. Das hat offensichtlich auch die Bundesregierung „vergessen“, die sich bis zuletzt gegen eine Kennzeichnung ausgesprochen hat und damit Politik gegen die Wünsche der Bürger macht.

Wenn Sie Ihren Protest ausdrücken wollen, können Sie bei der E-Mail-Aktion von Foodwatch mitmachen: „Wir lassen uns kein Klonfleisch unterjubeln“.

Quelle:VBZ Hamburg