Im EU-Raum hat die Europäische Polizeibehörde Europol fünf kriminelle Zentren ausgemacht.
Der Hafen von Constanta an der rumänischen Schwarzmeerküste spielt in der südöstlichen Kriminalitätsdrehscheibe eine große Rolle. Über das Schwarze Meer wird immer mehr geschmuggelt, auch die Balkan- und Südosteuroparouten werden wichtiger. So ist Ungarn laut Europol eine wichtige Transitzone für Mafia-Gruppen geworden. Die Polizeibehörde machte auch darauf aufmerksam, dass Rumänien und Bulgarien für die Organisierte Kriminalität im Fall eines Schengen-Beitritts attraktiver werden könnten.Im nordwestlichen Zentrum sind vor allem der Hafen von Rotterdam, der zweitgrößte weltweit, und in geringerem Ausmaß auch Hamburg, Pforten zur EU, die den Kriminellen zur Einfuhr dienen. Nicht zuletzt wegen seiner Nachbarschaft zu den höchst profitablen Märkten in Nordeuropa wird über diese Drehscheibe ein Großteil des Drogenschmuggels abgewickelt.Die nordöstliche Drehscheibe umfasst vor allem die baltischen Staaten sowie die russische Exklave Kaliningrad mit den jeweiligen Ostseezugängen. Vor allem für den Handel mit illegalen und gefälschten Gütern sowie als Basen für europaweit agierende Verbrecherbanden ist sie wichtig.

Die südwestliche Drehscheibe, die im wesentlichen die Iberische Halbinsel umfasst und wo vor allem der Hafen von Valencia eine Rolle spielt, ist als EU-Zugang aus Westafrika und Südamerika wichtig. Schmuggel von Cannabis und Kokain sowie Menschenhandel werden hier abgewickelt.

Die südliche Drehscheibe ist das Gebiet der italienischen Mafia-Organisationen, wo unter anderem der Hafen von Neapel wichtig ist. Geld- und Produktfälschung, illegale Immigration und Menschenhandel nannte Europol als Hauptgeschäftszweige.