Die Kritik des Gouverneurs der Provinz Punjab am Blasphemiegesetz stieß seinem Leibwächter sauer auf, woraufhin dieser seinen Chef Anfang des Jahres erschoss.

Ein Sondergericht verurteilte den Ex-Leibwächter nun zum Tode. Die Verhandlung fand aus Sicherheitsgründen in der Nachbarstadt Rawalpindi statt. Die Ermordung von Gouverneur Salman Taseer hatte liberale Pakistaner schockiert, war aber von radikalen islamischen Parteien begrüßt worden. Diese stilisierten den 26-jährigen Mumtaz Hussain Qadri nach dem Mord zum Volkshelden. Gouverneur Taseer galt als einer der wichtigsten Vertreter des gemäßigten Flügels in der regierenden Pakistanischen Volkspartei. Er war als Taliban-Gegner bekannt und hatte sich unter anderem für eine Änderung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingesetzt.