Die wirtschaftlich boomende Türkei steuert auf eine schwere Energiekrise zu. Der Verbrauch steigt jährlich zwischen 5 und 7,5 Prozent.An den massiven Investitionen in den kommenden Jahren sind auch heimische Anbieter beteiligt.

Ohne schnelle Investitionen könne der Strombedarf des Landes im Jahr 2016 nicht mehr gedeckt werden, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch eine Studie der Stromverteilungsgesellschaft Teias. Abhängig von der Nachfrage und dem Tempo beim Aufbau zusätzlicher Kapazitäten drohe dann im Jahr 2019 eine Fehlmenge von rund 22 bis etwa 37 Prozent des Bedarfs.

Der Untersuchung zufolge wird der Stromverbrauch der Türkei in den kommenden Jahren zwischen 5 und 7,5 Prozent jährlich wachsen. Davon will unter anderem der börsenotierte österreichische Stromkonzern Verbund profitieren: Bis 2015 sollen 1,4 Mrd. Euro gemeinsam mit seinem türkischen Partner Sabanci über das 50:50-Joint-Venture Enerjisa investiert werden, um die Produktionskapazität von derzeit 1.370 auf 5.000 Megawatt (MW) auszubauen. Auch der Mineralölkonzern OMV engagiert sich am türkischen Strommarkt: Im Oktober 2010 wurde der Grundstein für ein Gaskraftwerk mit einer geplanten Kapazität von 870 MW gelegt. Die Investitionskosten betragen 600 Mio. Euro.