Ein klares Bekenntnis zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion hat heute Die Deutsche Kreditwirtschaft (kurz DK) in Berlin abgegeben. „Der Euro hat sich als stabile Währung etabliert und sich auch in vergangenen Jahren als krisenfest erwiesen“, erklärte Andreas Schmitz, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken als Federführer für Die Deutsche Kreditwirtschaft.

„Die wirtschaftlichen Störungen wären ohne gemeinsame Währung in Deutschland ungleich stärker ausgefallen“, erklärte Schmitz. Die Währungsunion sei daher die beste aller Alternativen. Gleichwohl müsse das institutionelle Fundament des Euro gestärkt werden.

Er forderte die Politik auf, gemeinsam an nachhaltigen Lösungen der aktuellen Schuldenkrise zu arbeiten. „Europa muss gemeinsam handeln und mit einer Stimme sprechen“, so Schmitz. Der Fortbestand der Währungsunion müsse durch verbindliche finanzpolitische Leitplanken gesichert werden. Aufgabe jedes Euro-Staates sei es, seiner fiskalpolitischen Eigenverantwortung nun entschlossen gerecht zu werden und auf dem Weg zum Haushaltsausgleich zügig Fortschritte zu erzielen.

Im Hinblick auf den Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) forderte Schmitz eine klare rechtliche Grundlage zur Umstellung der bestehenden Einzugsermächtigungen auf die SEPA-Lastschrift. „Wir wollen den Übergang für Bürger und Unternehmen so einfach wie möglich halten, dazu brauchen wir aber Rechtssicherheit.“ Die öffentliche Hand forderte Schmitz auf, ihren Zahlungsverkehr frühzeitig auf SEPA umzustellen. Nur so könne die notwendige Akzeptanz entstehen. Banken und Sparkassen würden die Bürger zugleich noch intensiver als bisher über die neuen Verfahren informieren.

Die Deutsche Kreditwirtschaft ist der neue Name für den Zusammenschluss der fünf kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände in Deutschland (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Verband deutscher Pfandbriefbanken). Der neue Name löst die bisherige Bezeichnung Zentraler Kreditausschuss (ZKA) ab.

Quelle:Bundesverband Deutscher Banken

Ein Kommentar

  1. Kollektiver Wahnsinn

    „Der Sparer erzeugt mehr Ware, als er selbst kauft, und der Überschuss wird von den Unternehmern mit dem Geld der Sparkassen gekauft und zu neuen Realkapitalien verarbeitet. Aber die Sparer geben das Geld nicht her ohne Zins, und die Unternehmer können keinen Zins bezahlen, wenn das, was sie bauen, nicht wenigstens den gleichen Zins einbringt, den die Sparer fordern. Wird aber eine Zeitlang an der Vermehrung der Häuser, Werkstätten, Schiffe usw. gearbeitet, so fällt naturgemäß der Zins dieser Dinge. Dann können die Unternehmer den von den Sparern geforderten Zins nicht zahlen. Das Geld bleibt in den Sparkassen liegen, und da gerade mit diesem Geld die Warenüberschüsse der Sparer gekauft werden, so fehlt für diese jetzt der Absatz, und die Preise gehen zurück. Die Krise ist da.“

    Silvio Gesell („Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld“, 1916)

    Das ist, in der kürzesten Form beschrieben, die Ursache der „Finanzkrise“, die – eigentlich selbstverständlich – nur durch eine freiwirtschaftliche Geld- und Bodenreform zu beenden ist, weil der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – nur solange der Vater aller Dinge sein konnte, wie es noch keine Nuklearwaffen gab!

    Ohne die atomare Abschreckung wäre es höchstwahrscheinlich schon in den 1980er Jahren zum 3. Weltkrieg gekommen. Auf der anderen Seite hat darum heute, durch das Ausbleiben dieser überfälligen Sachkapitalzerstörung, die „Mutter aller Zivilisationsprobleme“, die Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz, sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten ein nie da gewesenes Ausmaß erreicht, sodass wir unmittelbar vor einem Phänomen stehen, das aktuell an den Börsen beginnt: die globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, die auch ohne Atomkrieg in der Lage ist, unsere ganze „moderne Zivilisation“ auszulöschen! Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Ereignis, das von keiner wie auch immer gearteten Finanz- oder Wirtschaftspolitik mehr verzögert oder gar aufgehalten werden kann, als „Armageddon“:

    Die wirklich interessante Frage lautet: Welcher kollektive Wahnsinn ließ die halbwegs zivilisierte Menschheit Massenarmut, Umweltzerstörung, Terrorismus und Krieg in Kauf nehmen und heute vor der größten anzunehmenden Katastrophe der Weltkulturgeschichte stehen, statt schon seit vielen Jahrzehnten in allgemeinem Wohlstand auf kaum noch vorstellbarem technologischem Niveau in einer sauberen Umwelt und selbstverständlichem Weltfrieden zu leben? Die Antwort führt über das größte Mysterium der modernen Kunst zum größten Geheimnis der Menschheit:

    „Man bedenke, es handelt sich nur um einen Roman. Die Wahrheit wird – wie stets – weit erstaunlicher sein.“

    Arthur C. Clarke, Vorwort zu „2001“

    Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert

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